Vor genau 70 Jahren riefen nach dem Ende des zweiten Weltkriegs tausende von Frauen und Männern in Deutschland zum Wiederaufbau des in Trümmern liegenden Heimatlandes auf. Ihr Ruf manifestierte sich im Sommer 1945 in der Gründung der Christlich Demokratischen Union (CDU). Einer der damaligen Gründungsmitglieder ist der inzwischen 91-jährige Paul Forner aus Hundshübel. Er gehörte am 29. Juni dieses Jahres darum auch zu den geladenen Gästen der CDU-Bundesvorsitzenden Angela Merkel und nahm als Ehrengast am Festakt zum 70-jährigen Gründungsjubiläum teil. Im Festsaal des alten Umspannwerkes in Berlin begrüßte die Kanzlerin die 16 Gründungsmitglieder, die die Reise in die Hauptstadt auf sich genommen hatten, persönlich mit Handschlag und gewährte ihnen einige persönliche Worte.

 

Am 27. Mai 1945 sei er in Pilsen aus amerikanischer Gefangenschaft entlassen worden, berichtete Paul Forner vor den mehr als 500 Teilnehmern der Veranstaltung. Damals im Alter von 21 Jahren wagte er in seiner Heimat in Hundshübel bei seinem Vater in der Schmiede den Neuanfang. Sein Schwager Paul Voigt und sieben weiteren Personen aus der landeskirchlichen Gemeinschaft sowie Methodisten des Ortes gründeten voller Gottvertrauen die neue Partei mit dem Namen Christlich Demokratische Union mit und am 24. Oktober trat auch Paul Forner ein. Die Partei wollte neue Strukturen schaffen und hatte bald 130 Mitglieder, die viele Vorhaben im Ort wie den Wasserleitungsbau, die Anschaffung einer Feuerwehrleiter für den Brandschutz, den Flurschutz sowie die Hilfe für die Bauern durch die Bereitstellung von Ackergeräten unterstützten. „Alles, was wir schufen, wurde zum Nutzen der Gemeinschaft erarbeitet", erzählte Paul Forner von seinem Eintritt in die CDU.


Nach nunmehr 70 Jahren gibt es in Deutschland noch 113 Gründungsmitglieder. Paul Forner war der einzige Teilnehmer der Festveranstaltung aus dem Erzgebirgskreis und hatte auf seiner Reise nach Berlin natürlich alle guten Wünsche seiner Parteikollegen des CDU-Ortsverbandes Stützengrün im Gepäck.