Der stützengrüner Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 27.10.2015 dem Antrag der CDU-Fraktion zum Thema Windenergie einstimmig zugestimmt. Im Antrag spricht sich die CDU gegen einen Windradstandort im Naturschutzgebiet an der Talsperre Eibenstock aus.

Am gleichen Tag hatte der Ausschuss des Regionalen Planungsverbandes in Plauen getagt, um die neueste Entwurfsfassung des Regionalplanes vorzustellen. Auch in diesem Entwurf ist der umstrittene Platz an der Talsperre nicht mehr als Potentialgebiet enthalten. Der Entwurf soll in der Verbandsversammlung am 15. Dezember final beschlossen werden.

Hier noch einmal der Antrag unserer Ortsgruppe zum nachlesen.

 


Grundsatzbeschluss zum Thema Windenergie in der Gemeinde Stützengrün.

 

Darstellung der Sachlage

Die Energiewende ist notwendig. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und die Reaktion auf einen stetig steigenden Energiebedarf sind weltweit politische Ziele. Der Übergang von konventionellen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien ist ein wichtiges Thema in der Energiepolitik. Jeder sollte seinen Beitrag dazu leisten. Allerdings müssen dabei ortsspezifische Gegebenheiten, strategische Ziele der Kommunen und der Schutz der Einwohner berücksichtigt werden.

Ortsspezifische Gegebenheiten:

Die Region um die Talsperre Eibenstock ist eine touristisch sehr attraktive Gegend. Die unberührte Natur spiegelt, wie kaum eine andere Region, die Vorzüge unserer erzgebirgischen Heimat wider. Wir sind der Überzeugung, dass dieses Potential geschützt und erhalten werden muss.

strategische Ziele der Gemeinde:

Der Gemeinderat sieht im Tourismus ein großes wirtschaftliches Potential in den nächsten Jahren. Aktuell werden bereits Projekte geprüft, um zum Beispiel Stützengrün an die Karlsroute (Radwegenetz) anzubinden. Auch die Erhaltung und der Ausbau der Wanderwege um die Talsperre Eibenstock und den Kuhberg sowie touristische Anlaufstellen wie Aussichtspunkte, Gaststätten oder auch das Stützengrüner Freibad stehen auf dem Arbeitsplan der Gemeinderäte.

Die Errichtung von Windkraftanlagen (WKA) wäre ein massiver Eingriff in die Natur und hätte negative Auswirkungen auf die Bemühungen und Investitionen, den Tourismus zu stärken. Natürlich ist der Gemeinderat bestrebt, dass auch in Zukunft der Strom für alle bezahlbar bleibt und wird sich damit erneuerbaren Energien nicht verschließen. Allerdings müssen hier Alternativen zur Windenergie gefunden werden.

Mindestabstandsregelung:

Wir sind der Überzeugung, dass die ständig zunehmende Höhe von WKA’s sich auch im Abstand zur Wohnbebauung widerspiegeln muss. Ein Windpark nur 750 Meter von Ortsteil Hundshübel entfernt, ist uns entschieden zu nah. Wir sehen hier deutliche Risiken für das Wohl und die Gesundheit der Anwohner. Weiterhin sehen wir eine potentielle Gefahr von Trinkwasserverunreinigung durch den Bau direkt an der Talsperre.

 

Beschlussvorschlag:

Der Gemeinderat spricht sich gegen die Errichtung von Windkraftanlagen (WKA) auf dem Gemeindegebiet, explizit an der Talsperre Eibenstock, oder in der näheren Umgebung unserer Gemeinde aus.

Der Gemeinderat beauftragt dazu die Verwaltung und den Bürgermeister:

  • diese Meinung gegenüber den nachgelagerten Stellen (Landrat, Landratsamt, regionale Planungsbehörden) sowie in der Öffentlichkeit anzuzeigen und zu vertreten.
  • wo auch immer möglich, das Notwendige zu tun, um die Errichtung von WKA‘s auf unserem Gemeindegebiet zu verhindern.
  • eine besondere Bedeutung der „Viechzig“ und des weit über unsere Grenzen bekannten „Talsperrenblicks“ als „besonderer Aussichtspunkt“ zu erreichen.
  • sich für eine größere Abstandsregelung von WKA’s zur Wohnbebauung einzusetzen.

Weiterhin beauftragt der Gemeinderat die Verwaltung und den Bürgermeister, alternative Möglichkeiten zu prüfen, damit auch die Gemeinde Stützengrün ihren Beitrag zu einem zukunftsfähigen Energiemix leisten kann. Hierbei sind ausdrücklich Solar und Wasserkraft zu berücksichtigen.